Von Edelgard Richter
Der regelmäßige TÜV ist unabdingbar (Dela Press Nov.2015)
Aus dem in diesem Monat vorgestellten TÜV-Report geht hervor, daß fast zwei Drittel aller Pkw in Deutschland ohne Beanstandungen durch den TÜV kommen. Allerdings mußte jedes vierte bis fünfte Fahrzeug wegen erheblicher Mängel ein zweites Mal vorgeführt werden. Besonders häufig mußten die Prüfer Mängel an der Beleuchtung beanstanden.
Die Quote der erheblichen Mängel lag bei durchschnittlich 22,5 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, wo sie 23,5 Prozent betrug. Geringe Mängel wiesen 13,6 Prozent der Pkw auf; 63,7 Prozent waren bei der Hauptuntersuchung ohne Mängel. Die Goldene Plakette als bestes Fahrzeug in der Altersgruppe der zwei- bis dreijährigen Pkw erhielt die Mercedes B-Klasse.
Insgesamt sind sechs Mercedes-Modelle auf den ersten zehn Rängen zu finden, zusammen mit Audi, Porsche und Toyota. In den einzelnen Fahrzeugklassen liegen bei den Kleinwagen der Audi A1 und der Kompaktwagen der Audi A3 an der Spitze. Die erfolgreichste Marke ist Toyota, die insbesondere bei den höheren Altersklassen mit ihren Modellen unter den zehn Bestplatzierten vertreten ist. „Im TÜV-Report spiegeln sich die Investitionen der Hersteller in die Qualität wider“, so Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied der Verbandes der TÜV e.V. Jedoch spielt nicht nur die hohe Fertigungsqualität eine Rolle. „Gute Arbeit in Werkstätten und die Bereitschaft der Kunden, in Wartung und Instandhaltung zu investieren, zahlen sich am Ende aus“.
Neben der Häufigkeit der Mängel an der Beleuchtung führten Mängel an Fahrwerk und Bremsen sowie Ölverlust am Motor zu schlechten Noten beim TÜV. „Insgesamt hat sich die Qualität der Fahrzeuge in den letzten Jahren verbessert“, erläuterte Dr. Brüggemann. So ist etwa der frühere Scheidungsgrund „Rost“ kaum noch ein Thema. „Die hohe Zahl an Beleuchtungsmängeln ist sehr erstaunlich, da sie einfach erkannt werden können“, so Dr. Brüggemann. Der Verband der TÜV e.V. empfiehlt daher ausdrücklich auf die richtige Einstellung der Scheinwerfer zu achten, da sonst entweder der Gegenverkehr gefährlich geblendet wird, insbesondere mit LED-Leuchten, oder das Sichtfeld für den Fahrer stark eingeschränkt ist.
Es ist nur natürlich, daß die Mängel an Fahrzeugen mit ihrem Alter zunehmen. Im Durchschnitt weisen 7,8 Prozent der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge erhebliche Mängel auf, bei den zehn- bis elfjährigen fallen aber bereits 31,4 Prozent durch die Hauptuntersuchung. „Der TÜV-Report zeigt, daß es gerade bei älteren Pkw ein erhebliches Gefahrenpotential durch sicherheitsrelevante Mängel gibt“, so Dr. Brüggemann.
Deshalb sollten die regelmäßigen Inspektionstermine unbedingt eingehalten und bei der Auswahl der Werkstatt auf Qualität geachtet werden. Inzwischen ist das Durchschnittsalter aller Pkw auf neun Jahre angestiegen, wobei die Laufleistung von 107.000 km im Vorjahr auf 102.000 km gesunken ist.
E.R. / Dela Press