Gefangen als eingeschlossene Ausgeschlossene in einer paradoxen Medienkultur?

Von Christian Hauer und Ramin Rowghani

 

Prof. Matthias Karmasin, Hochschullehrer am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Klagenfurt, illustriert in seinem Werk „Paradoxien der Medien – Über Widersprüche technisch erzeugter Wirklichkeiten“, wie man mit Hilfe von Gegensätzen die zeitgenössische Medienkultur erklärbar machen kann. Der Wissenschaftler definiert dadurch jenen abstrakten Klang-, Bild- und Textkörper, aus dem sich die Medienkultur zusammensetzt und der automatisch alle Felder des täglichen Lebens sowie die Lebenswelt der Politik und der Wirtschaft im Eiltempo kolonialisiert. Das Fachbuch besteht aus sieben Kapiteln, exklusive Vorwort und Einleitung. Diese wären: (1) Medienkultur als Weltentwurf, (2) Wirtschaft in der Medienkultur, (3) Politik in der Medienkultur, (4) die Medien in der Medienkultur, (5) der Mensch in der Medienkultur, (6) Medienkultur als realistische Utopie und (7) das Paradox als konstantes Projekt.

 

Augenscheinlich fungiert bei dieser Unterteilung das Paradoxe als zentrales Leitmotiv, welches dem ahnungslosen Laien die Augen in einer medial (re)produzierten Realität öffnet. Der Autor untersucht in diesem Zusammenhang Modifikationen in allen drei Sphären des sozioökonomischen Reproduktionsprozesses nach Jürgen Habermas wie Änderungen in der Produktion (Produktionssphäre), Allokation (Distributions- bzw. Zirkulationssphäre) und des Konsums (Reproduktionssphäre) von Gütern und Dienstleistungen. In der Produktionsphase werden Medienprodukte hergestellt, in der Distributionsphase werden diese zu Markte getragen und schließlich in der Reproduktionsphase von den glokalen Medienjüngern rezipiert. „Die wesentliche Veränderung innerhalb der Medienkultur betrifft die steigende kulturelle Relevanz der Medien. Medien bestimmen die Wirklichkeit auf eine ganz bestimmte Art: Medien bezaubern, und Medien verzaubern“ (Karmasin 2005, S. 10).

 

Der erste Abschnitt widmet sich der Medienkultur als Weltentwurf. Daß sich der moderne Mensch als eingeschlossener und zugleich ausgeschlossener Teil dieser Kulturform zu verstehen hat, klingt auf den ersten Blick für den Leser möglicherweise absurd, aber das Unfassbare löst sich in weiterer Folge auf, wenn man bedenkt, dass Individuen die Medienkultur offensichtlich nur durch ihre blinden Flecken (sog. blind spots) wahrnehmen können. Bezug nehmend auf Erkenntnisse der Cultural Theory erläutert der österreichische Medienökonom lakonisch: „Der blind spot einer jeden Kultur ist dabei der Angelpunkt der Selbstbeobachtung, von dem aus sich Vorstellungen und Regeln über das richtige, natürliche, normale und gerechte Handeln ableiten lassen“ (ebd., S. 17). Diese blinden Flecken stellen die kulturellen Differenzen sicher und garantieren Identität und Legitimation. Da die Medienkultur als globale Vergleichskultur zu betrachten ist – sie besticht durch Relationalität und nicht durch Rationalität – bekommen in ihr die blinden Flecken das Tageslicht zurück, „denn der Angelpunkt der Selbstbeobachtung sind die Medien selbst“ (ebd., S. 21).

 

Im Zentrum seiner Analysen steht die Hypothese, dass die Medienkultur nur auf paradoxe Weise möglich sei. Ergo muss sich die Wissenschaft dem Ausdruck des Paradoxons stellen, um weitere Fortschritte erzielen zu können. Jedenfalls liegt es im Wesen des Paradoxons nur bei flüchtiger Betrachtung als sinnlos zu erscheinen. Bei näherer Analyse kann es auch Sinn vermitteln. Das Paradoxon repräsentiert demnach kein Oxymoron, denn es vereint nicht einen klaren und allen bekannten, transparenten Gegensatz. Aber es ist seiner Ansicht nach auch keine Tautologie, denn es beruht auf einen Unterschied, den es selbst affirmativ begegnet. Schließlich kann das Paradoxon auch keine Antinomie sein, denn es ist wahrheitsfähig, wenn es auch nicht immer wahr und nicht immer falsch ist (vgl. ebd., S. 32f.). Kurz gesagt ebnet eine paradoxe Herangehensweise an Probleme den Weg zur Erkenntnis, denn zerlegt man das Paradoxe in seine linguistischen Einzelteile, sprich in para (gegen) und doxa (Meinung), so wird schnell klar, dass Meinungen Grenzen aufzeigen und selbst eine Grenze zwischen Vernunft und Unvernunft ziehen. Daher repräsentiert das Paradoxon keine Denkkrise, sondern bringt Individuen durch den innewohnenden Appellcharakter dazu, Annnahmen über sich selbst und der Welt zu prüfen.

 

Gerade wegen der Tatsache, daß Paradoxien verstärkt in entlarvenden, ent-täuschenden und ridikülisierenden Selbstreflexionen auftreten, fordert der Autor in sozialer Hinsicht ein re-entry (einen Wiedereinschluss) des Außergewöhnlichen. Das Entweder-oder mutiert somit zu einem Sowohl-als-auch, denn nur das Paradoxon schafft es, scheinbar Unvereinbares zu vereinen und auf mögliche Alternativen hinzuweisen (vgl. ebd., S. 47). Obwohl durch die Transparenz der Paradoxien in der reflexiven Moderne vermehrt Desorientierung, Unruhe und Uneinheitlichkeit entstehen, muss sich die Medienkultur dem Paradox stellen. „Es geht in der Medienkultur um die Konvergenz – und nicht um die Synthese – der Gegensätze. Es geht um ein Entweder und Oder“ (ebd., S. 59). Gerade weil die Vergleichsmöglichkeit Unsicherheit erzeugt, ist es nicht verwunderlich, dass nicht säkulare Kulturen wie etwa die islamische sich gegen die Integration der medialen Kulturform sträuben. Sie wehren sich vor allem gegen die Mediatisierung des öffentlichen und privaten Raumes, welche sich durch die Informations-, Zeichen- und Bilderflut manifestiert. Die Söhne und Töchter Allahs glauben ebenso wenig an die Magie der Medien – quasi an einen medialen Informationsvorsprung, der erhalten bleiben soll. Wir schon, denn wie es Friedrich Nietzsche formulieren würde ist Gott ja ohnehin tot. Als mächtige Ersatzreligion bieten sich die magischen Medien an, obgleich sie niemanden zwingen an sie zu glauben: „Wir glauben an die magische Formel (…): Das Medium ist die Botschaft. Und wir wollen gar nicht wissen, wie es anders sein kann und soll, denn das würde die magischen Momente zerstören, würde uns das Staunen (…) und schließlich den Glauben nehmen“ (ebd., S. 64).

 

Im zweiten Abschnitt wird die ökonomische Dimension der Medienkultur diskutiert. Das wesentlichste Merkmal der Medienkultur heißt Konvergenz, welche sich nicht nur auf die Kommunikationsinhalte und Endgeräte bezieht, sondern vor allem auf Unternehmen, die als glokale Hauptakteure im Zentrum von wirtschaftlichen Interaktionen stehen. Der Autor spricht in diesem Kontext von der TIMES-Konvergenz, also der Annäherung von Telekommunikation, Informatik, Medien, Entertainment und Sicherheit. „Gerade in organisatorischer Hinsicht kommen polykontextuelle Strukturen zur Entfaltung, die weder eindeutig agrarisch, noch industriell oder medial sind“ (ebd., S. 69). Gleichzeitig nimmt der Markt mythische Züge an, denn er agiert nicht mehr als Promoter des Bonum commune (Gemeinwohls), sondern realisiert nur Partikularinteressen. Ausschlaggebend dafür ist der Wandel der Gesellschaft der Individuen zur medienkulturellen Gesellschaft der Organisationen. Unternehmen bilden zentrale Netzwerkknoten der Kommunikation aus und übermitteln Werte bzw. Sinn. Sie kommunizieren nicht nur intern, sondern auch extern mit ihren strategischen Anspruchsgruppen (Stakeholder). Obwohl Organisationen ständig unter Verdacht stehen, betont Karmasin trotzdem ihre Funktion als ‚Religionssurrogat’. „Paradoxerweise ist der Glaube an die Organisation (…) Voraussetzung für Gewinne und nicht andersherum (…). Vertrauen ist somit konstitutiv für den ökonomischen Erfolg. (…) Da die Organisation (…) unter Verdacht steht, kann der Aufbau von Vertrauen nur durch eine Vorleistung der Organisation gelingen“ (ebd., S. 84f.).

 

Das dritte Kapitel widmet sich der Politik in der Medienkultur, wobei es evident wird, dass Medien und Politik aufgrund ihrer gegenseitigen Abhängigkeit eine rekursive Verflechtung eingehen. „Charakteristika der Medienkultur wie etwa der (Struktur-)Wandel der Öffentlichkeit, die Mediatisierung der Alltagswelt, die Privatisierung von Öffentlichkeit und die Veröffentlichung von Privatheit haben auch politische Implikationen“ (ebd., S. 87). Da sich Medien und Politik dem Joch der Quote zu beugen haben, wird Politik als Bühnenshow medial inszeniert. Die Medienkultur kommt ohne die Leitdifferenzen der Moderne aus. Deshalb gehen die Vorwürfe der Entpolitisierung des Politischen ins Leere. Nichtsdestotrotz steht auch die Politik unter Verdacht, weil man ihr nicht mehr glauben kann. Der Verfasser geht davon aus, dass die Politik nur durch Selbstparadoxierung ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen kann. Aber er bezweifelt mit Recht das Zustandekommen dieses politischen Akts. Möglicherweise kann nur eine Zivilgesellschaft, die in der Organisation ihren kollektiven Fluchtpunkt besitzt, bürgerliche Selbstbestimmungsmöglichkeiten regeln. Wie diese Regeln allerdings aussehen, ist bis dato noch nicht geklärt.

 

Im vierten Kapitel werden die Medien in der Medienkultur als unaufgeklärte Aufklärer analysiert. Historisch betrachtet waren Medien einmal etwas Besonderes und veröffentlichen ein Privileg. Heute sind Medien ein Geschäft und nichts Besonderes mehr. Die Tatsache, dass Medien private öffentliche Güter respektive öffentliche private Güter repräsentieren, zeigt wiederum das paradoxe Phänomen des Entweder und Oder. Ergo eignen sich Medien nicht als Angelpunkt der Beobachtung: „Sie machen – als eingeschlossene Ausgeschlossene, als Beobachter des Nichtbebachtbaren – Paradoxien zwar sichtbar, müssen diese Paradoxien auch selbst ertragen, doch können sie die Paradoxien nicht lösen, noch nicht einmal für sich selbst“ (ebd., S. 103). Medien fordern zwar Transparenz, aber immer nur für die anderen, nicht für sich selbst. Gemäß Niklas Luhmann operiert ja jeder blind, was ihn selbst betrifft. Somit können die blind spots nicht erhellt und eigene Probleme nicht gelöst werden. „Gerade weil sie andere so gut beobachten, beobachten sie sich selbst so schlecht“ (ebd., S. 108). Sie haben auch keine Zeit dazu, da der Quotenzwang sowie die Jagd nach dem Sensationellen ihnen den Atem nehmen. Es muss unbedingt die Publikumssehnsucht nach dem Authentischen durch Realtiy-Formate befriedigt werden. Der Autor betont in diesem Kontext die mangelnde Bereitschaft der Medien bei der Entlarvung der Unterhaltung mitzuwirken, weil die Inszenierung von Authentizität unter ökonomischen Prämissen geschieht.

 

Wie der Mensch in der Medienkultur agiert, wird im fünften Part besprochen. Dabei geht Matthias Karmasin von einem erhöhten Selektionsdruck des Individuums aus, da die Zahl der Sinnesangebote und die Kommunikationsmöglichkeiten steigen. Das Subjekt weiß nicht, ob es sich als Entwerfer in Richtung Projekt bewegt oder als Geworfenes in der Pluralität der Identitäten untergeht. Als Homo medialis mimt der Mensch in der Medienkultur ein medial aufgerüstetes Animal symbolicum, welches sich von den Medien („Agentur für Identität“) immer wieder neue Varianten zur Selbst-Identifikation borgt. Erlebbare Individualität lässt sich demnach nach dem Motto „Stop making sense, start making a different“ (ebd., S. 122) herstellen. „Die Medienkultur verwandelt die Freiwilligkeit des Konsums in den Zwang des Vergleichs“ (ebd., S. 123), denn alles wird beobachtbar und transparent, wobei nur die Organisation als Angelpunkt der (Selbst-)Beobachtung fungieren kann. Der Konsum, der adelt und zugleich Unsicherheit minimiert, wird durch die Werbung kontrolliert. Marken gewinnen in Zeiten des freiwilligen Vergleichzwanges als Vertrauensträger und Orientierungspunkt an Bedeutung. Selbst Menschen werden zu Marken, die den Konsumgöttern mit dem Slogan „Integriere durch Differenzierung!“ (ebd., S. 132) huldigen. Karmasin bringt den Hochmut des ökonomisierten Subjekts, welches sich freiwillig als Ich-AG ausbeutet, lakonisch auf den Punkt: „Jedem Verkäufer des eigenen Egos läuft das Mundwerk über. Die Selbstvermarktungsstrategen machen das Ego zum Profit-Center. Für den Marketingchef der Marke Ich wird Marketing zur Lebensform“ (ebd., S. 135). Indem Identität zur Ware und daher beliebig wird, mutiert auch der Partner zum austauschbaren Konsumartikel.

 

Jene Individuen, die auf der anderen Seite der digital divide leben, werden schwerlich selbst zur Marke, weil sie nicht konsumieren und vergleichen können. Menschmarken bestechen aber auch nur durch Selbstreferenz und Inhaltsleere, denn sie wissen, dass es wichtiger ist, wie man etwas sagt und was man dabei trägt, als was man sagt (vgl. ebd., S. 137). Penetrantes Impression Management und die Demonstration der „feinen Unterschiede“ (Pierre Bourdieu) dürfen im Werkzeugkasten der selbst gekrönten Medienkaiser nicht fehlen. Wenn allerdings das Vorhaben als Marke durchzustarten scheitert, so scheint die geschmückte Körperinszenierung das letzte Rückzugsgebiet des blanken Ichs zu sein. Obwohl der Leib verfällt, wird auch dieser paradoxerweise zum Vergleichsobjekt in der Medienkultur. Die Menschen wollen an die Medien glauben, um Enttäuschungen zu kaschieren. Allerdings handelt es sich hierbei um einen paradoxen und brüchigen Glauben, der sich vor allem gegenüber den digitalen Medien wie etwa dem Internet offenbart. Paradoxerweise schafft der binäre Code, auf dem die digitale Kommunikation basiert, nicht Sicherheit und Eindeutigkeit, sondern Unruhe und Mehrdeutigkeit (vgl. ebd., S. 147).

 

Warum die Medienkultur als realistische Utopie zu betrachten ist, wird im sechsten Teil dieses Buches geklärt. In der globalen Vergleichskultur weiß man, dass man nichts weiß und dies erklärt auch warum ethische Forderungen als Anmaßung eingestuft werden. „Da den Medien nichts entgeht, entgeht ihnen scheinbar auch nicht ihr ethisches Defizit“ (ebd., S. 153). Es hat daher keinen Sinn den Fernsehstationen Quotengeilheit zu attestieren, wenn sie dies unter dem Deckmantel der unterhaltsamen Medienkritik (z.B. „TV-Total“) ja selbst bestätigen. Das ethische Hauptproblem der Medien besteht also darin, dass sie mit sich kein Problem haben, denn Fremdreferenz ist leichter zu etablieren als Selbstreferenz. Hinsichtlich ihrer eigenen ethischen Mängel – also der Grenze von Sein und Sollen – sind Medien blind. Ist deshalb Ethik in der Medienkultur unmöglich? Nein, Matthias Karmasin spricht sich für eine Ethik in der Vergleichskultur aus, welche auf dem Prinzip des Paradoxen beruht: „Ethik in der Medienkultur muss sich des Paradoxons als Mittel der Aufklärung bedienen und sich dabei klar machen, dass Paradoxien einen Wechsel der Perspektiven implizieren, der als Konsequenz nach einem Wechsel des Verhaltens verlangt“ (ebd., S. 160). Bei der Realisierung dieses Vorhabens, welches einen internationalen Ausgleich der Kulturen verfolgt, spielen weder Individuen noch Nationalstaaten eine Rolle, sondern einzig und allein die glokalen Organisationen. Da Pluralismus den Schlüssel zum ethischen Handeln darstellt, gilt hier: „United we fall, divided we stand“ (ebd., S. 169).

 

Im siebenten und letzten Kapitel setzt sich der Kommunikationswissenschaftler für das Paradox als konstantes Projekt ein. Der Autor behauptet nicht, dass die Medienkultur eine bessere Kultur sei, aber sie ist durch ihre Transparenz spezifisch anders. „Tritt man durch das Tor der Medien, gibt es kein zurück. Man kann sich in der Medienkultur nicht mehr zurückziehen, ohne aufzufallen und ohne aus der Welt zu fallen“ (ebd., S. 173). Man kann sich gegen die Verdummung in der Medienkultur nur durch Ignoranz schützen. Doch es gelingt nie vollkommen, denn der Vergleichszwang forciert Lernprozesse, eine Arbeit, die beim spielerischen Gestalten oder dem beschwerlichen Abarbeiten (je nach Lesart) des Lebens obligatorisch ist. Um sich im Chaos zu orientieren, sollte man dem Paradoxen trauen, weil es die Fähigkeit besitzt, die blinden Flecken einer Kultur zu erhellen. Der Weg durch die paradoxe Medienkultur ist mit einem Labyrinth zu vergleichen, in dem Organisationen entscheidende Wegweiser offenbaren.

 

Auffallend an dieser extravaganten Lektüre ist neben dem hochkomplexen Inhalt definitiv auch der „zweiseitig-einseitige Buchumschlag“ (und schon wieder sind wir einem Paradoxon auf die Schliche gekommen), der dem interessierten Leser schon vor Beginn des Rezeptionsakts einiges zum Nachdenken aufgibt. Offensichtlich konnotiert der schwarz-silbrige Buchdeckel im semiotischen Sinne wissenschaftlichen Fortschritt, Zukunftsorientierung, Innovation und Exklusivität. Ob das bunte Pixelbild auf der zweiten Seite, welches durch eine ausgeschnittene Öffnung am Cover quasi eine Art Passepartout in den Augen des Betrachters entstehen lässt, eine besondere semantische Bedeutung hat oder nur ein Mittel zur Etablierung eines einzigartigen marketingtechnischen Alleinstellungsmerkmals (USP) des dualen Gutes – einerseits Kultur- und anderseits Wirtschaftsgut – repräsentiert, bleibt schlicht dahingestellt. Zusammenfassend kann ohne Bedenken konstatiert werden, dass der kritische Essay von Matthias Karmasin als Standardwerk für jeden Studenten/jede Studentin der Medien- und Kommunikationswissenschaften im Allgemeinen und der Medienökonomie respektive des Medienmanagements im Speziellen zu empfehlen ist. Zu bemängeln ist gewiss die Verwendung von zu vielen Fachtermini, die dem Rezipienten manchmal den Blick auf die Kernaussagen des Buches versperren.

 

Chr. H. / R.R.

 

 

Literatur:

Paradoxien der Medien – Über die Widersprüche technisch erzeugter Wirklichkeiten, 189 Seiten, ISBN 3-85114-862-2, 2005, Wien: Facultas Verlags- und Buchhandels AG

Kommentar schreiben

Kommentare: 0