Suizidaler Zusammenhang zu Facebook-Sucht (stellvertretend für diverse Soziale Medien/Internet-Plattformen)

Zu viel Facebook fördert Suizidgedanken bei Teens

Zwei Stunden Social Media pro Tag begünstigen bei entsprechender Persönlichkeit mentale Probleme

Ottawa (pte001/27.07.2015/06:00) -

Wenn Teenager allzu viel Zeit im sozialen Web verbringen, kann sie das psychisch belasten, warnen Forscher von Ottawa Public Health http://bit.ly/1MoUj7z in einer aktuellen Studie. Jugendliche, die sich Facebook, Twitter, Google+ und Co mehr als zwei Stunden pro Tag widmen, haben demnach eher Suizid-Gedanken und andere mentale Probleme. Angesichts des Nutzungsverhaltens moderner Jugendlicher ist das ein durchaus verbreitetes Risiko. Denn ein Viertel der befragten Schüler verbringt täglich so viel Zeit mit sozialen Medien.

Seelsorge im Social Web

Die Mediziner haben für ihre Analyse 753 kanadische Teens der siebten bis zwölften Schulstufe befragt. Während nur jeder Fünfte davon das soziale Web kaum oder gar nicht nutzt, sind schon 25,2 Prozent über zwei Stunden täglich darauf unterwegs. Eben diese Viel-Nutzer haben selbst häufiger Zweifel an ihrer geistigen Gesundheit und suizidale Gedanken. Auch Jugendliche, die einem Mangel an psychologischer Betreuung orten, sind tendenziell eher intensive Social-Media-Nutzer.

Die Studie legt nahe, dass speziell Teens mit seelischen Problemen stark die Flucht ins soziale Web antreten. "Die Ergebnisse weisen auf eine Chance hin, dass Gesundheitsdienstleister ihre Präsenz auf Social-Networking-Seiten verbessern, um Jugendlichen Unterstützung zu bieten", schreiben daher die Ottawa-Public-Health-Experten in "Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking". Die Idee wäre es, junge Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen dort abzuholen, wo sie sind - zunehmend eben im Social Web.

Depressionen, Eßstörungen

Für den von den Experten geforderten Ansatz spricht auch, dass die kanadische Studie nur eine in einer immer länger werdenden Liste ist, die auf eine Verbindung zwischen Social Media und psychischen Problemen hindeutet. So gibt es bereits einige Untersuchungen, die eine Verbindung zwischen Facebook und Depressionen herstellen. Auch Essstörungen scheint die Plattform zu begünstigen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20140307018 ). Erste Reaktionen darauf gibt es bereits. So plant die britische Regierung Online-Angebote zur psychologischen Betreuung Jugendlicher auszubauen.

Studie "Frequent Use of Social Networking Sites Is Associated with Poor Psychological Functioning Among Children and Adolescents": http://bit.ly/1MrmGCW

 

Zu viele Informationen geteilt: Facebooker oft einsam

Das Gefühl, sich beweisen zu müssen, häufig Ausdruck möglicher Depression


Bathurst (pte003/26.05.2014/06:10) -

Zu häufiges Teilen von persönlichen Infos und eine erhöhte Aktivität auf Facebook weisen laut einer Studie der Charles Sturt University http://csu.edu.au auf Einsamkeit und Depressionen hin. 79 Prozent der User, die sich selbst als einsam beschreiben, haben mehr an Persönlichem sowie ihre Vorlieben für Bücher und Filme preisgegeben. Fast 98 Prozent der sich einsam fühlenden Facebooker machten ihren Beziehungsstatus öffentlich und beschränkten diese Infos nicht nur auf ihre Freunde.

Emotionaler Stress im Alltag

Menschen, die ihre Ansichten auf den Seiten anderer zum Ausdruck bringen, sehr viele Inhalte teilen und zu viele Beiträge mit einem "Like" versehen, könnten damit Hinweise auf emotionalen Stress im realen Leben liefern, meinen die Forscher. Yeslam Al-Saggaf und Sharon Neilson von der School of Computing and Mathematics http://bit.ly/S6WqUV haben herausgefunden, dass es eine "Facebook-Depression" gibt und dass virtuelle Interaktionen Gefühle der Einsamkeit und den Druck erzeugen, gegenüber anderen Usern etwas beweisen zu müssen.

Laut der Studie "Self-disclosure on Facebook" unter 600 Teilnehmern haben Menschen den Beziehungsstatus, persönliche Informationen und Adressen nicht angegeben, die sich in persönlichen Beziehungen besser aufgehoben fühlten. Es macht Sinn, dass einsame Menschen diese Informationen zur Verfügung stellen: "Sie wollen es für andere einfacher machen, Kontakt aufzunehmen und so leichter ihre Einsamkeit überwinden", unterstreicht Al-Saggaf gegenüber Market Watch.

Suche nach "virtueller Empathie"

Eine zu starke Abhängigkeit von sozialen Netzwerken wurde bereits von mehreren Analysen wie "The Impact of Social Media On Children and Adolescents and Family" der American Academy of Pediatrics http://aap.org mit einer Schädigung der körperliche und seelischen Gesundheit in Zusammenhang gebracht.

Die Wissenschaftler gehen laut CBS Atlanta davon aus, dass soziale Netzwerke eine Möglichkeit sein können, eine "virtuelle Empathie" zu erreichen. Sie könne jedoch häufig nicht in das reale Leben übernommen werden. Eine weitere Facebook-Studie kommt zum Ergebnis, dass sich die emotionale Gesundheit von vielen Menschen verschlechtert, wenn sie auf Facebook ignoriert werden. Die Betroffenen empfinden ihr Leben als weniger sinnvoll, wenn andere User ihren Status oder ihre Kommentare nicht liken oder teilen.