Was es doch für Tage gibt

Von Dieter Buchelt

 

 

Das Jahr hat 365 Tage, ein kleiner Teil davon und das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, entfällt auf die Feiertage.

 

Spitzenreiter dabei, wie auch beim Fußball: Bayern - doch der Norden holt auf. Erst kürzlich hat es die Linke/PDS in Brandenburg geschafft, den Frauentag am 8. März zum Feiertag zu küren.

 

Das wirft natürlich in metoo-Zeiten die Frage auf: und wo bleiben denn die Männer?

 

Himmelfahrt ist ja nur ein geklauter Feiertag aus dem christlichen Hauptreservoir und eigentlich nicht ein Männertag. Denn: nicht jeder Mann ist auch gleichzeitig ein Vater,  doch da gibt es ja noch die Widmungstage und fast jeder Tag des Jahres ist einem mehr oder weniger bedeutenden Ereignis oder irgendwelchen Dingen gewidmet.

 

Da hat der Mann mal Glück gehabt, zumindest einen solchen Tag zu erwischen: Es ist der 18. November. Also kein fröhliches in der Natur rumkutschieren, eher versonnen seiner Bestimmung nachzusinnen. Um dann erzürnt festzustellen, daß er sich diesen Tag auch noch mit dem WC teilen muß, wirklich wahr!

 

Der 18. November ist der Tag des Mannes und des WC! An eben diesem Tag hatte ein Berliner Radiosender seinen Hörern eine Quiz-und Schätzfrage gestellt. Nicht etwa zu den Männern... die Berliner WCs waren gefragt! Als "Café" Achteck (Schinkel!) eine der letzten Männerdomänen - doch auch die sind oft beidgeschlechtlich nutzbar, die Schätzfrage lautete: Wieviel  öffentliche WCs mit sogenannten Seitenpissoires für Männer gibt es (noch) in Berlin? Immerhin, 176 Mal gibt es diesen kostenlosen Service für Männer, Frauen müssen 50 Cent zahlen. Und am 19.11 treffe ich gegen 18 Uhr in der Friedrichstraße Ecke Französische Straße auf einen eiligen jungen Mann, mit umgehängter Lichterkette, der vor seinem Bauch eine mit Girlanden geschmückte WC-Schüssel trug. Vielleicht ein Spendensammler?

 

Es gibt ja einen Verein "German toilet Organisation", dieser Verein "will nur mit der Hilfe von Berliner Schulen den Zustand der Klos untersuchen und herausfinden, warum vieleorts Vandalismus vorherrscht",  wie die BZ schrieb.

Fragen konnte ich das den Mann leider nicht, er war mit seiner WC-Schüssel in einer Männergruppe verschwunden. D.B.

 

(E.A.M. 03-2022, D.B.)

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